Medikamente bei Hunden mit ADHS

Es gibt nur begrenzt anerkannte Medikamente für Hunde mit Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsproblemen.

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Tatsächlich ist ADHS als Diagnose für Hunde nicht offiziell, aber Verhaltensmuster wie extreme Hyperaktivität, Impulsivität und Konzentrationsprobleme werden von Tierärzten beobachtet. Wenn solche Symptome auftreten, können Tierärzte Medikamente verschreiben, die manchmal auch bei der Behandlung von Angststörungen und Verhaltensproblemen verwendet werden.

Hier sind einige der gängigen Medikamente, die von Tierärzten verschrieben werden können, wenn Hyperaktivität oder impulsives Verhalten ein echtes Problem für das Wohlbefinden des Hundes und seiner Umgebung darstellt.

1. Clomipramin (Clomicalm)

  • Verwendung: Ein Antidepressivum aus der Klasse der trizyklischen Antidepressiva (TCA). Clomipramin wird häufig zur Behandlung von Angstzuständen und Zwangsstörungen bei Hunden eingesetzt und kann auch helfen, hyperaktives Verhalten zu reduzieren.
  • Wirkung: Es wirkt, indem es die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin hemmt, was eine beruhigende Wirkung haben kann.
  • Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Mundtrockenheit und in einigen Fällen Magen-Darm-Beschwerden.

2. Fluoxetin (Prozac)

  • Verwendung: Ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), der zur Behandlung von Verhaltensproblemen wie Angstzuständen, aggressivem Verhalten und in manchen Fällen auch Hyperaktivität eingesetzt wird.
  • Wirkung: Erhöht den Serotoninspiegel im Gehirn und wirkt beruhigend.
  • Nebenwirkungen: Kann Schläfrigkeit, Appetitlosigkeit und Verdauungsprobleme verursachen. Die Wirkung tritt oft erst nach einigen Wochen der regelmäßigen Einnahme ein.

3. Selegilin (Selgian)

  • Verwendung: Ursprünglich zur Behandlung des kognitiven Dysfunktionssyndroms (ähnlich wie Demenz beim Menschen) entwickelt, wird Selegilin auch zur Unterstützung von Hunden mit Verhaltensstörungen verwendet. Es ist in Europa und in den USA zugelassen und kann bei Hyperaktivität helfen.
  • Wirkung: Es hemmt die Monoaminoxidase (MAO-B), ein Enzym, das für den Abbau von Dopamin verantwortlich ist. Höhere Dopaminspiegel können dazu beitragen, das Verhalten zu regulieren.
  • Nebenwirkungen: Kann Erbrechen, Durchfall und Verhaltensänderungen verursachen.

4. Dexmedetomidin (Sileo)

  • Verwendung: Ein Beruhigungsmittel, das speziell für die Behandlung von Angstzuständen bei Hunden entwickelt wurde (z. B. Angst vor lauten Geräuschen). Es ist auch für die Sedierung zugelassen und kann bei hyperaktivem Verhalten beruhigend wirken.
  • Wirkung: Es ist ein alpha-2-adrenerger Agonist, der beruhigende Effekte auf das zentrale Nervensystem hat.
  • Nebenwirkungen: Zu den Nebenwirkungen gehören Erbrechen, Sedierung und verminderte Aktivität.

Mirtazapin: Dieses Medikament wird ebenfalls zur Behandlung von Verhaltensproblemen bei Hunden verwendet.

Mirtazapin wird manchmal zur Behandlung von Verhaltensproblemen bei Hunden eingesetzt. Es kann helfen, Angstzustände und andere Verhaltensprobleme zu lindern. Wie bei allen Medikamenten ist es wichtig, dass Mirtazapin nur unter der Aufsicht eines Tierarztes verabreicht wird, um die richtige Dosierung und mögliche Nebenwirkungen zu überwachen.

Nicht-medikamentöse Ansätze

Bevor Medikamente verabreicht werden, versuchen Tierärzte und Tierverhaltensspezialisten in der Regel nicht-medikamentöse Ansätze.

  • Verhaltenstraining und Übungen: Regelmäßige körperliche und geistige Auslastung, wie z. B. Intelligenzspiele, kann helfen, überschüssige Energie zu kanalisieren.

  • Routine und Struktur: Konsistente Abläufe im Alltag können vielen Hunden Sicherheit und Ruhe geben.

  • Beruhigende Ergänzungsmittel: Nahrungsergänzungsmittel wie L-Theanin und Tryptophan können eine beruhigende Wirkung haben und werden oft als schonende Alternative zu Medikamenten genutzt.

  • Beruhigungsmittel: Natürliche Beruhigungsmittel, darunter Baldrian, Bachblüten, Johanniskraut und Hopfen, können dazu beitragen, hyperaktive Hunde zu beruhigen.

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Cannabidiol (CBD) wird immer häufiger als natürliche Behandlungsoption für Hunde mit Verhaltensstörungen wie Hyperaktivität und Angst betrachtet. Hier einige wesentliche Aspekte.

• Effekte: CBD kann eine beruhigende Wirkung haben und dazu beitragen, Stress und Angst zu verringern. Es interagiert mit dem Endocannabinoid-System des Hundes, welches eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stimmung und Verhalten einnimmt.

• Verwendung: CBD-Öl kann entweder direkt in das Maul des Hundes geträufelt oder unter das Futter gemischt werden. Zudem gibt es speziell für Hunde konzipierte CBD-Snacks.

• Dosierung: Die richtige Dosierung ist abhängig vom Gewicht und der Größe des Hundes. Es ist ratsam, mit einer geringen Dosis anzufangen und diese schrittweise zu steigern, um die beste Wirkung zu erreichen.

• Sicherheit: CBD wird für Hunde als sicher angesehen, wenn es in angemessener Dosierung verabreicht wird. Es ist allerdings essentiell, Produkte auszuwählen, die eigens für Tiere hergestellt wurden und THC-frei sind, da THC für Hunde giftig sein kann.

Wenn Sie vermuten, dass dein Hund Verhaltensprobleme hat, ist es wichtig, ihn von einem Tierarzt oder einem qualifizierten Verhaltensspezialisten für Tiere gründlich untersuchen zu lassen. Da jeder Hund einzigartig ist, muss die Behandlung auf das einzelne Tier zugeschnitten sein.

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